Kategorie: E.ON Bayern Vertrieb GmbH Landshut

E.ON 2 (Episode XI)

Erneut sind zwei Wochen ins Land gegangen, die E.ON muss mein Schreiben diesmal erhalten haben, denn ich bin im Besitz des Rückscheins zu meinem Einschreiben. Da ich ja schriftlich um eine Rückmeldung gebeten habe (ich berichtete), könnt ihr euch vorstellen, was passiert ist: Nichts!

Da ich in drei Tagen für zwei Wochen in Urlaub fahre, weiß ich genau, was in dieser Zeit auf mich zukommen wird: Die turnusmäßige Mahnung am Zwanzigsten des Monats, verbunden mit einer Sperrankündigung meines Stromanschlusses. Da ich mir und der E.ON weitere Unannehmlichkeiten ersparen möchte, rufe ich also am 08.05. erneut die „Service“-Hotline an, diesmal spreche ich mit einer äußerst sympathischen jungen Frau mit einer Wahnsinnsstimme, nennen wir sie „Frau P.“

Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, dass sich die Mitarbeiter an der Hotline in kurzer Zeit kein Bild von der Situation machen können, sprengt doch meine Kundenakte mittlerweile alle Dimensionen. Frau P. fängt an, den letzten Eintrag laut zu verlesen – es ist mein Brief, den ich vor zwei Wochen geschickt habe. Ich mache mir in Gedanken einen Vermerk dazu und möchte es Frau P. ersparen, sämtliche Einträge durchzulesen. Daher schildere ich ihr kurz und knapp (ich gebe zu, dass selbst die Kurzversion mittlerweile einige Zeit in Anspruch nimmt) alles, was sie aktuell wissen muss. Während meiner Erzählung höre ich von ihrer Seite Geräusche, die offensichtlich auf Erheiterung schließen lassen. Da ich sie wohl neugierig gemacht habe, möchte sie das alles nun doch selbst nachlesen. Diese Zeit gönne ich ihr gerne. Zwischen diversen Sprachfetzen, die Fragmente meiner Schreiben widergeben, höre ich Kommentare wie „Oh mein Gott“ und „Das kann doch echt nicht wahr sein“ und „Na, das wundert mich ja gar nicht“ und und und. Geneigte Leser, diese Frau ist mir wirklich sympathisch und am liebsten würde ich sie zum Kaffeetrinken einladen („Frau P.“: wenn du das hier liest, melde dich doch mal bei mir, meine Telefonnummer findest du ja in meiner Kundenakte). Was dann folgt ist echt der Wahnsinn. Da sie ihren Job ja noch hat und ich nicht der Grund für ihre Kündigung sein möchte, kann und möchte ich das jetzt hier nicht breit treten, aber am liebsten wäre ich ihr an Ort und Stelle um den Hals gefallen, denn jedes ihrer Worte festigt meinen Eindruck, den ich von dieser Firma habe. Dieses Gespräch war für mich ein absoluter Gewinn und wenn ich bisher von „hochkompetenten und hochmotivierten Servicemitarbeitern“ oder ähnlichen Attributen geschrieben habe: Diese Frau möchte ich davon ausklammern, denn sie war wirklich motiviert und freundlich und toll, scheiterte aber leider an den bürokratischen Beschränkungen meiner Lieblingsfirma.

Natürlich kann auch sie mir nicht zielführend weiterhelfen, aber das muss sie auch nicht, denn nach diesem Telefonat, dass größtenteils off-topic war, fühle ich mich so gut wie schon lange nicht mehr. Danke „Frau P.“, dafür liebe ich dich!

 

Ach ja, das wichtigste hätte ich fast vergessen zu erwähnen: Den eigentlichen Anlass meines Telefonats.

Da ich ja wie gesagt turnusmäßig am zwanzigsten des Monats eine Mahnung erhalte, halte ich mich diesmal für besonders schlau und rufe bereits am 08.05. bei der E.ON an. Ich bitte Frau P., in mein Kundenkonto eine Mahnsperre zu setzen, da ich noch immer nicht bereit bin, Mahngebühren zu bezahlen, solange der Vorgang noch in Bearbeitung ist. Frau P. darf leider nur eine vierwöchige Mahnsperre setzen, was sie auch tut. Mehr will ich auch erstmal gar nicht, denn bis dahin werde ich bestimmt noch genug Gelegenheiten haben um erneut bei der E.ON anzurufen…

(ich bin mir sicher, dass es eine Fortsetzung geben wird, daher: …to be continued…)

 

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E.ON 3 (Episode XII)

Ich hätte es ja nie für möglich gehalten, aber selbst die E.ON Bayern Vertrieb GmbH ist flexibel! Jawohl: Flexibel, F-L-E-X-I-B-E-L! Nachdem ich ja nun – um die turnusmäßig am Zwanzigsten des Monats eintreffende Mahnung abzuwenden – bereits am 08.05.2012 die Service-Hotline angerufen und eine Mahnsperre habe setzen lassen, erhalte ich bereits zwei Tage später (also am 10.05.) einen Brief von E.ON. Dass die nun plötzlich so schnell meinen Fall bearbeiten, hätte ich ja beim besten Willen nicht erwartet. Aber auch ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Folgendes steht in dem Brief der E.ON (aus dem Gedächtnisprotokoll, denn da ich neben meinem Engagement für die E.ON Bayern Vertrieb GmbH auch noch einer bezahlten Arbeit nachgehen muss, kann ich den Brief leider nicht persönlich entgegennehmen):

„Sehr geehrter Herr Wegmann,

trotz mehrfacher Mahnung unsererseits haben Sie nicht reagiert und Ihren Strom nicht bezahlt … *bla bla* … Wir werden daher am x-ten den Strom in Ihrer Wohnung vom Netzanbieter sperren lassen … *blubb* … Wichtig für Sie: Ermöglichen Sie dem Mitarbeiter den Zugang zu Ihrem Stromzähler, andernfalls werden wir dies gerichtlich anordnen lassen … *gähn*

Mit freundlichen Grüßen

Ihre E.ON Bayern Vertrieb GmbH“

 

Welch eine Überraschung.

„Frailty, thy name is Woman“ schrieb Shakespeare einmal nieder. Ich werde mich seiner bedienen und formuliere neu: „Competence, thy name is E.ON“.

Werte E.ON, folgendes habe ich dazu zu sagen:

  1. Zu behaupten, dass ich nicht auf die Mahnungen reagiert habe (zumindest auf die, die ich erhalten habe) ist eine Frechheit. Lesen Sie doch bitte mal in meiner Kundenakte nach, da haben Sie genug zu tun. Meine Empfehlung: Lehnen Sie sich zurück, legen Sie die Füße hoch und genießen sie ein paar Gläser Wein, während Sie die Akte lesen, das ist nämlich ganz großes Kino! Alternativ können Sie sich auch hier auf meiner Internetseite diesbezüglich fortbilden.
  2. Glauben Sie nicht, mich damit beeindrucken zu können, dass Sie mir eine Sperrung meines Stromanschlusses zum x-ten des Monats androhen. Wie Ihnen vielleicht entgangen ist, ist das der Anschluss von irgendjemandem, aber definitiv nicht meiner, denn ICH WOHNE DA SEIT EINEM JAHR NICHT MEHR!!!! (Sorry, dass ich da laut werde, aber anders bin ich wohl nicht zu verstehen)
  3. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich nicht bereit bin 160 Kilometer mit dem Auto quer durch Deutschland zu fahren, um Ihnen zwecks Anschlusssperrung den Zutritt zu einer Wohnung zu ermöglichen, deren Mieter ich seit einem Jahr nicht mehr bin. Kann ich überdies auch nicht, denn ich besitze keinen Schlüssel mehr zu der Wohnung.
  4. Abgesehen davon frage ich mich ernsthaft, welcher Teil des Satzes „Den Stromanschluss dürfen Sie gerne sofort sperren, denn ich nutze ihn seit Ende Juni letzten Jahres nicht mehr“ (u.a. meinem Einschreiben an Sie zu entnehmen) unverständlich ist.

 

Und während ich so vor mich hingrolle und überlege, ob ich aus dem Pulsieren meiner Halsschlagader vielleicht den Beat für einen Technosong machen könnte, kommt mir plötzlich eine Idee …

 

(… to be … ach, ihr wisst Bescheid)

 

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E.ON 4 (Episode XIII)

Ein Geistesblitz durchzuckt meine Gehirnwindungen: Im Jahr 2010, als unsere Beziehung noch ganz frisch war, hatte ich doch bereits Probleme mit der E.ON. Ihr erinnert Euch: Ich sollte damals ja einen monatlichen Abschlag von knappen 360,-€ bezahlen. Nachdem ich damals also eine eMail an die Kundenbetreuung geschrieben hatte, bekam ich recht schnell eine Antwort. Im Gegensatz zu meinen letzten eMails war damals übrigens keine automatische (sprich: nichtssagende) Nachricht in meinem Postkorb. Ich erhielt ein qualifiziertes Schreiben, das mir sogar (im Rahmen der Möglichkeiten) weitergeholfen hat. Unter dem Schreiben standen die Worte: „Wenn Sie Fragen haben, erreichen Sie uns per Telefon, Fax und E-Mail. Freundliche Grüße, M.P.“ Okay, geschrieben hatte die Mail nicht die Kollegin M.P., sondern eine andere Mitarbeiterin, aber das soll mir ja egal sein.

Ich lobe mich innerlich dafür, dass ich seit zwei Jahren zu faul bin, mein Postfach aufzuräumen, denn sonst hätte ich diese Mail sicherlich schon längst gelöscht. Aufgrund meines Geistesblitzes krame ich nun also diese eMail wieder hervor und wähle die darin aufgeführte Telefonnummer. Es ist übrigens eine Festnetznummer, die mit einer Ortsvorwahl beginnt und ich habe nun die Hoffnung, endlich einmal die 0180-„Service“hotline umgehen zu können.

Als ich nun also die Telefonnummer wähle, tut sich nichts (Überraschung!). Ich lasse es 20 Minuten klingeln (ich habe ja gelernt, dass man das bei der E.ON üblicherweise zu tun muss), dann lege ich auf. Verdammt! Aber einen Versuch war es wert, es hätte ja klappen können.

Bei amerikanischen Unternehmen ist es mitunter üblich, bei der Beantwortung von Kundenbeschwerden einen Fake-Mitarbeiter anzugeben in Kombination mit einer erfundenen Telefonnummer, die dann ins Leere läuft. Hier scheint sich die E.ON Bayern Vertrieb GmbH etwas abgeschaut zu haben.

Zwei Tage später versuche ich es erneut unter der neuen Telefonnummer und siehe da! Nach kurzer Zeit (es hat höchstens 5 Mal geklingelt), begrüßt mich eine sympathische weibliche Stimme, die zu Frau M. gehört. Jetzt habe ich ein Problem, denn ich muss gestehen, dass ich nicht mit einem derart durchschlagenden Erfolg gerechnet habe, deswegen habe ich auch fast keine Unterlagen dabei. Dementsprechend muss ich bereits bei ihrer ersten Frage, nämlich der nach meiner Kundennummer, passen. Bei der „Service“-Hotline wäre das schon ein NoGo und das Gespräch somit beendet gewesen. Nicht so bei Frau M. Sie fragt mich nach der Zählernummer, die ich ihr sogar sagen kann, da ich zufällig das Wohnungsübergabeprotokoll in der Schublade liegen habe. Sie sagt zu mir: „Ach so, Sie sind also Herr K.“ Ich? Herr K.? Definitiv nicht, ich frage sie, wie sie darauf komme und sie antwortet mir, dass das so im Eintrag zu dieser Zählernummer stehe. Ich bin fassungslos und erkläre ihr, dass ich der Vormieter sei und eigentlich auf eine Rückmeldung auf mein Einschreiben warte und so weiter und so fort. In Kurzform erkläre ich ihr, was bisher passiert ist und sie gesteht mir, dass sie so unvorbereitet keine Aussage machen könne, zumal meine Kundenakte ja etwas umfangreicher sei. Sie sagt, sie müsse sich erstmal in den Fall einarbeiten und würde sich dann am Folgetag telefonisch bei mir melden. Auch wenn das Gespräch mit ihr sehr angenehm war und sie einen sympathischen Eindruck macht, sinkt meine Stimmung Richtung Gefrierpunkt. Man möge mir das verzeihen, denn immerhin ist das ja nicht das erste Mal, dass mir seitens E.ON ein Rückruf versprochen wird.

Wir beenden das Gespräch und ich lege auf.

 

(… maybe/hopefully to be continued…)

 

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E.ON 5 (Episode XIV)

Seit „E.ON 4“ ist wieder ein Tag vergangen, mittlerweile ist es 12.00 Uhr und ich bin kurz davor, meinen Arbeitsplatz Richtung Kantine zu verlassen, da erhalte ich noch eine wichtige eMail, deren Bearbeitung keinen Aufschub erlaubt. Zum Glück, wie sich noch herausstellen wird.

Um 12.05 Uhr klingelt mein Telefon, und ich bin von einem plötzlichen Überschwang an Emotionen erfüllt. Da passiert gerade etwas, womit ich nie im Leben gerechnet hätte – mehr noch, hätte ich wetten können, hätte ich mein gesamtes Vermögen dagegen gewettet. Etwas schier Unfassbares geschieht soeben und ich habe das Glück, daran teilhaben zu dürfen: Eine mir bekannte, sympathische Stimme begrüßt mich am Telefon – es ist Frau M.

Sie berichtet mir, sie habe sich wie versprochen in den Vorgang eingearbeitet und die von mir im gestrigen Telefonat genannten Zählerstände mit den in ihrem System vermerkten Zahlen abgeglichen. Sie sagte, dass erscheine logisch und sie habe somit meine Endabrechnung dementsprechend abgeändert. Die Mahngebühren (die sich mittlerweile auf 255 Euro belaufen) habe sie storniert, denn ich könne „ja nichts dafür“. Leider könne sie meine Endabrechnung nicht auf meinen Auszugstermin zurückdatieren, da laut Gesetzgeber nur eine Spanne von drei Monaten erlaubt sei. Für mich entstünde dadurch aber kein Nachteil, da mir die zuviel bezahlten Abschläge ebenfalls gutgeschrieben würden. Somit ergebe sich für mich nun ein Guthaben von 215 Euro. Die korrigierte Endabrechnung werde Sie mir in den nächsten Tagen per Post zukommen lassen. Sie gibt mir sogar noch ihre direkte Durchwahl für den Fall, dass ich noch eine Frage bezüglich meiner Endabrechnung habe.

Ich bin überglücklich, würde ihr am liebsten um den Hals fallen. Mit einem guten Gefühl beende ich das Telefonat.

 

Mir erscheint das plötzlich zu einfach. Soll das jetzt wirklich alles gewesen sein? Seit drei Monaten unterhalte ich mich mit verschiedensten Mitarbeitern der „Service“-Hotline, die mich vertrösten, mir sagen, sie könnten nichts für mich tun, mir aber versprechen sich bei mir zu melden um dann nie wieder von sich hören zu lassen. Und jetzt, wo ich es endlich einmal schaffe, die „Service“-Hotline zu umgehen, bedarf es lediglich eines Telefonats um die Angelegenheit innerhalb von zwei Tagen zu klären. Das kann nicht sein. Das ist zu banal. Ich bin sicher, dass das noch nicht das letzte Kapitel des Rosenkrieges in diesem Scheidungsdrama ist, in dem es letztlich (wie jedes Mal) nur noch ums Geld geht.

Seid versichert: Ich werde weiter berichten!

 

(daher: …to be continued…)