Allgäu-Orient-Rallye 2011

So, meine Damen und Herren, ab jetzt sollten wir langsam unsere Daumen aufwärmen, denn in den nächsten Tagen werden wir sie brauchen und stark beanspruchen.

Anlass ist der Startschuss für die sechste Auflage der legendären Allgäu-Orient-Rallye.

Für diejenigen unter Euch, denen dieses Spektakel bislang unbekannt war:

Es handelt sich um eine Benefiz-Veranstaltung, der Erlös geht an das World Food Programme der Vereinten Nationen. Auf diese Art ist bereits in der jordanischen Hauptstadt Amman eine Fabrik entstanden, in der seit einem Jahr Milchprodukte hergestellt werden – aber nicht irgendwie, sondern nach Allgäuer Vorbild. Diese Rallye nennt sich offiziell „Low Budget Rallye“, wird aber gerne als „Klapperkisten-Karawane“ bezeichnet.

Warum „Klapperkisten-Karawane“? Folgende Bedingungen muss ein Fahrzeug erfüllen, um die Teilnahmeberechtigung zu bekommen:

Kategorie: wahlweise Auto, Lastwagen, Bus oder Motorrad

Mindestalter: 20 Jahre (also das Fahrzeug, nicht der Fahrer)

Weitere Bedingung: Der Wert des Gefährtes darf den Betrag von 1111,11€ nicht überschreiten.

Ist ein fahrbarer Untersatz gefunden, der sämtliche dieser Kriterien erfüllt, kann es losgehen. Die Rallye führt von Oberstaufen im Allgäu über 5555 Kilometer bis nach Wadi Rum, einer Wüstenregion in Jordanien. Sämtliche Fahrzeuge, die wider Erwarten das Ziel erreichen (kommen alle an, dann werden es dieses Jahr 333 Fahrzeuge und 600 Personen sein), werden dem World Food Programme gespendet und anschließend in Einzelteilen verkauft.

Die Teilnehmer reisen ohne ihr Fahrzeug wieder nach Hause, der Gewinner bekommt ein Kamel. Fraglich ist allerdings, ob er es auf dem Kamel reitend schafft, im nächsten Jahr pünktlich wieder im Allgäu am Start zu sein…

Genial ist in diesem Zusammenhang auch die Klärung der Kostenfrage seitens des Veranstalters:

„[…] Man kann also sagen, dass ein Aufwand von 1500,- bis 2000,- Euro für eines der letzten automobilen Abenteuer dieser Welt erforderlich ist. Billiger geht so viel Abenteuer und Spass wohl kaum.

Dies sind Erfahrungswerte. Man kann weniger brauchen oder wie einzelne in 2009 auch mehr. Gelder für günstigen Goldeinkauf in Jordanien, Besuch von gewissen Etablissements in Rumänien mit Geldbörsendiebstahl und ähnliches haben wir in diesen Anhaltswerten nicht einkalkuliert. […]“

(für weiterführende Informationen und spannende Geschichten empfehle ich die offizielle Internetseite der Veranstaltung und die Internetseiten der teilnehmenden Teams)

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