1. Tag, Freitag, 14.05.2010

FLUG NACH BEIJING

„Abends Flug mit Hainan Airlines von Berlin-Tegel nach Beijing (nonstop, Flugdauer ca. 9 Std.)“

Mittlerweile habe ich meinen Zubringerflug München-Berlin hinter mich gebracht und sitze am Abfluggate in Berlin-Tegel.
Vor mir liegt ein cirka neunstündiger Flug nach Beijing und so werde ich genügend Zeit haben, mich bereits mental vorzubereiten.

„There are nine million bicycles in Beijing“ hat Katie Melua im Jahre 2005 gesungen, und ich habe mir fest vorgenommen, diese These wissenschaftlich zu be- oder widerlegen.
Dafür habe ich mehrere Ansätze entwickelt und auf Durchführbarkeit geprüft:

Ansatz 1: Einfach wild drauf loszuzählen, doch soviel Zeit habe ich nicht.
Außerdem bräuchte ich dann ungefähr neun Millionen Aufkleber, um jedes bereits gezählte Fahrrad markieren zu können. Somit habe ich diesen Ansatz verworfen.

Ansatz 2: Die Einwohner Beijings alphabetisch antreten zu lassen und den Besitz eines oder mehrerer Fahrräder abzufragen. Dies würde (a) zu lange dauern, (b) ein Verkehrschaos hervorrufen, denn die Schlange dürfte ziemlich lang werden, und (c) eine Schadenersatzklage ungeahnten Ausmaßes auf mich zukommen lassen, denn die Berufstätigen könnten mehrere Tage/Wochen nicht zur Arbeit erscheinen, da sie ja in der von mir initiierten Schlange stünden.
Unbeachtet in beiden genannten Ansätzen ist die Rolle der Berufspendler, die zwar mit dem Fahrrad in Beijing unterwegs sind, jedoch nicht in der Stadt wohnen.
Hier stellt sich mir die Frage, ob und wie Katie Melua da unterschieden hat. Daher habe ich mich für Ansatz 3 entschieden.

Ansatz 3: Ich werde bereits im Vorfeld mit Hilfe eines Stadtplans die Stadt in eine noch undefinierte Anzahl von Quadranten unterteilen, in zwei bis vier dieser Quadranten die Anzahl der Fahrräder zählen, den Durchschnitt der Fahrräder in den gezählten Quadraten errechnen und näherungsweise die Gesamtheit der Fahrräder nach der folgenden Formel ermitteln:

G(F) = Σ(n(Q) * D(F(Q))), wobei G(F) die Gesamtheit aller vorhandenen Fahrräder ist, n(Q) die  Anzahl der Quadranten und D(F(Q)) der Durchschnitt der Fahrräder innerhalb der Quadranten.

Immer noch habe ich das leichte Gefühl aus meinen Soziologieseminaren und –vorlesungen einen Schaden davon getragen zu haben. Oder kommt das von meinen Wirtschaftsinformatikvorlesungen? Hmmm… Wirtschaftsinformatik!
Wie hoch ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass auf Basis der oben erläuterten Formel alle bzw. nicht alle Fahrräder gezählt werden? Und was ist mit Mehrfachregistrierungen? Ich merke schon jetzt, dass ich während des Fluges voll ausgelastet sein werde…

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