6. Tag, Dienstag, 20.10.2009

AYUTTHAYA – LAMPANG Zum Nightlife am Wang River

„Auf dem Weg nach Lampang Zwischenstopp am Historischen Park von Sukhothai. Auch hier residierten einst Thailands Könige, von ihren Palästen und Tempelanlagen sind ebenfalls nur noch Ruinen übrig. Nachmittags erreichen wir Lampang. Unsere Thai-Bungalows liegen richtig hübsch am Wang River etwas außerhalb der Stadt.“

 

Nach dem (aus bekannten Gründen) dürftigen Frühstück am Vortag nehme ich mir heute etwas mehr Zeit. Zum ersten Mal wage ich mich an ein typisch thailändisches Frühstück, und auch wenn es gut schmeckt, so halte ich es dennoch für reichlich pervers, den Tag bereits früh morgens mit gebratenem Reis und diversen Gemüsen oder thailändischem Curry zu beginnen. Insgeheim verabschiede ich mich von dem Plan, meinen prä-olympischen Astralkörper bis Ko Chang noch zur Strandreife zu formen.

 

Um 8.30h machen wir uns auf den Weg. Uns steht ein ganzer Tag im Bus bevor, denn unser Ziel ist das 500 Kilometer entfernte Lampang.

 

Auf der Tour machen wir den angekündigten Zwischenstop in Sukhothai. Diese Stadt, ebenfalls UNESCO-Welterbe, war die erste Hauptstadt Siams (1238-1438).

Die meisten interessanten Ruinen befinden sich im Historischen Park. Da dieser sehr weitläufig ist, leihen wir uns Fahrräder aus und erkunden das Gelände per velo.

Die meisten Tempel ähneln denen von Ayutthaya bis ins kleinste Detail, denn sie wurden genauso gründlich zerstört.

Neben Wat Chetuphon, einem Tempel, der vier riesige Buddhastatuen (einen liegenden, einen stehenden, einen sitzenden und einen – eher selten dargestellten – schreitenden Buddha) beinhaltet, ist mein persönliches Highlight der Wat Si Chum. Dieser 15m hohe Tempel beherbergt eine 11m hohe, den Raum komplett ausfüllende, Buddhastatue in sitzender Haltung. Laut einer Legende wurde dieser Raum inklusive Statue bei der Zerstörung durch die Burmesen verschont, da Buddha zu den Angreifern gesprochen haben soll, weshalb diese Statue auch den Beinamen „Sprechender Buddha“ hat. Die abgeklärtere Version der Legende geht davon aus, dass ein Bewohner aus Sukhothai sich aus Angst in einem Spalt zwischen den beiden Außenwänden des Tempels versteckt hat und von dort aus gerufen hat. Die Angreifer glaubten den Buddha sprechen zu hören und flohen.

 

Wir beenden unsere Radtour ohne größere Zwischenfälle; bei einem Fahrrad springt die Kette ab, allerdings fließt im Gegensatz zur Radtour durch Bangkok kein Blut.

 

Irgendwann am Abend, es ist bereits dunkel, erreichen wir das Lampang River Resort. Es ist eine weitläufige Anlage mit kleinen Bungalows, jeder Bungalow hat drei oder vier Zimmer. Das Bad könnte auch einer deutschen Jugendherberge nachempfunden sein, es passt definitiv nicht in das Gesamtbild des Bungalows. Nachdem ich im Hotel von Ayutthaya mein Einzelzimmer mit Fred, einer Kakerlake, geteilt habe, begrüßt mich in diesem Raum eine Termite, der ich den Namen Horst gebe. Wir einigen uns darauf, die Zimmeraufteilung so zu lassen: Horst bekommt das Bad, ich den Rest.

Das Zimmer einen luxuriösen Eindruck: Der Boden ist mit massiven dunklen Holzbohlen ausgelegt, jedes Zimmer verfügt über einen kleinen Balkon. Als ich diesen betrete, begehe ich einen kapitalen Fehler: Aus Angst davor, dass die Moskitos mein Zimmer stürmen um einen Revierkampf mit Horst zu beginnen, schließe ich die Balkontür. Als es dann bereits zu spät ist, stelle ich fest, dass die Tür von außen keinen Griff hat; ich bin auf dem Balkon gefangen. Todesmutig klettere ich über die Holzbohle die meinen Balkon von dem meines Nachbarn trennt, denn ich höre bereits, dass der Page an meine Türe klopft und mir mein Gepäck bringen will. Ich nehme ihn kurzerhand unter den Arm und schleife ihn durch das Zimmer meines Nachbarn, über seinen Balkon auf meinen Balkon und setze ihn mit Händen und Füßen über mein Problem in Kenntnis. Dass er offensichtlich den VHS-Kurs „Einbrechen leicht gemacht“ besucht hat, merke ich, als er einen schmalen Gegenstand aus der Tasche zieht und damit die Türe aufhebelt. Sein Trinkgeld hat er sich somit heldenhaft verdient.

Zum Frischmachen reicht nun die Zeit nicht mehr, also mache ich mich direkt auf in Richtung Restaurant, wo wir unser Abendessen einnehmen. Der obligatorische Mai Tai beendet den Abend, auf dem Weg in meinen Bungalow versuche ich noch ein paar Fotos von der schön beleuchteten Anlage zu machen, was daran scheitert, dass meine kleine Diva namens Fotokamera aufgrund von Lichtmangel den Dienst versagt. Ich verschiebe das Projekt Foto daher auf den kommenden Tag.

Es ist jetzt kurz nach Mitternacht, also ungewöhnlich früh, und auch wenn es in Deutschland erst 19.00h ist, bleibt mir nur zu sagen: Gute Nacht Deutschland!

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